Blog_unzufrieden_mit_dem_eigenen_Körper

Selbstakzeptanz, Selbstwert, Körperwahrnehmung

Unzufrieden mit dem eigenen Körper

Das solltest Du wissen, um ein positives Körperbild zu entwickeln

Körperbild ist nicht gleich Körperbild​

Du denkst: „Schau dich doch im Spiegel an und du siehst dein Körperbild?“

 

Ganz so einfach ist es nicht, denn Körperbild ist nicht gleich Körperbild. Das, was uns der Spiegel zeigt, ist nicht immer das, was subjektiv tatsächlich bei uns ankommt.

 

Bevor wir hier weiter einsteigen, möchte dir kurz erläutern, was das Körperbild denn eigentlich ist? Was es alles umfasst? Und wie eingeschränkt die Definition des Körperbilds in der Gesellschaft manchmal sein kann.

 

Im Anschluss zeige ich dir Faktoren auf, die auf die Wahrnehmung des eigenen Körperbildes einen Einfluss haben. Wir schauen uns kurz den Einfluss der Social-Media-Kanäle auf unser Körperbild an. Ebenfalls werden wir uns noch damit beschäftigen, wie die Studienlage zur Körperwahrnehmung ist und ob sich diese von Frauen und Männern unterscheidet.

Was ist und wie entsteht das Körperbild?

Das Körperbild ist das subjektive Selbstbild, welches sich eine Person von ihrem Körper macht. Es geht dabei nicht nur um, dass visuelle, also das, was Du selbst siehst, sondern auch um die gefühlsmäßige und gedankliche Vorstellung, die du von deinem Körper hast.

 

Das heißt, was du in einem Spiegel siehst, wird eine andere Person in ihrer persönlichen subjektiven Wahrnehmung wieder ganz anders sehen.

Das Körperbild ist somit von Person zu Person unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Es spielt zum Beispiel eine Rolle, was du glaubst,

  • wie andere unseren Körper sehen und
  • welche Erfahrungen du gemacht hast und
  • in welchen gesellschaftlichen Normen du aufgewachsen bist.

In Europa wird schon seit Jahren ein schlanker und sportlicher Körper als Ideal gezeigt. Dieses Ideal wird mit Disziplin und Erfolg in Verbindung gebracht. Anders schaut es da zum Beispiel in den südamerikanischen Ländern. Hier zählen Kurven als gesundes und hübsches Ideal.

(Quelle: focus online)

Als Kind werden wir also schon geprägt und es werden die Weichen gelegt, wie wir unseren Körper später einmal sehen. Dies hat einen großen Einfluss auf dein ganzes Leben. Denn wie du deinen eigenen Körper siehst, beeinflusst, wie du ihn akzeptierst und wie Du dich verhältst.

Zusammengefasst: Dein Körperbild entsteht durch

Beeinflussung von umweltbedingten Einflüssen und zwischenmenschlichen Erfahrungen

Dazu zählen vorherrschende Schönheitsideal, Feedback und Modelllernen. Dies passiert uns tagtäglich in Form von Kommentaren über Körper oder Gewicht zum Beispiel von Freunden und Familie. Aber auch Medienberichte, Diskussionen oder Social Media Darstellungen spielen hier eine große Rolle.

Kognitive und emotionale intrapersonelle Faktoren (z. B. Selbstwertgefühl)

Welche Gefühle Du deinem Körper und deinem Erscheinungsbild entgegenbringst, hängt oft mit bestimmten Gedanken oder Überzeugungen zusammen. Vielleicht bist du mit einem bestimmten Merkmal deines Körpers unzufrieden.

 

Unter anderem spielt hier wieder der eben genannte Punkt eine wichtige Rolle: was Du glaubst, wie dein Körper auszusehen hat und welche Abweichungen du davon wahrnimmst. Je differenzierter Du deinen Körper wahrnimmst und je wichtiger dir, dass Idealbild ist, desto unzufriedener wirst du mit deinem Körper sein.

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Körperliche Charakteristika (Körpergewicht, physische Erscheinung)

Es gibt auch messbare Kriterien an deinem Körper. Hierzu zählt zum Beispiel das Gewicht, dass Du anhand einer Waage messen kannst. Deine Körpergröße, die Du mithilfe eines Metermaßes festhalten kannst oder auch die Angabe deiner Schuhgröße oder Kleidergröße.

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Verhalten (z. B. ungesundes/gesundes Essverhalten, Umgang mit dem Körper)

Dein Körperbild entsteht auch durch den Umgang, welchen du selbst mir dir pflegst. Ein einfaches Beispiel ist dein Schlaf. Wenn du ein paar Tage zu wenig oder schlecht schläfst, wirst du relativ schnell in deinem Gesicht eine Veränderung sehen. Zunächst machen sich dunkle Schatten unter deinen Augen bemerkbar. Schläfst du weiterhin zu wenig, werden aus den Schatten schnell tiefe dunkle Augenringe. Neben dem Schlaf spielen aber noch ganz viele weitere Faktoren eine Rolle, zum Beispiel dein Essverhalten, dein Bewegungsverhalten oder aber auch dein Flüssigkeitshaushalt.

Wann wird das Körperbild geprägt

Waren dir all diese Faktoren bewusst? Ich gebe zu, bewusst wurden mir diese erst, als ich mich mit meiner Körperwahrnehmung auseinandergesetzt habe. Ich war bereits in der Grundschule fülliger als andere Kinder und je älter ich wurde, desto bewusster wurde es mir aber natürlich auch den anderen Kindern um mich herum.

Im frühkindlichen Alter spielen die Bezugspersonen bei der Entwicklung des eigenen Körperbilds eine wichtige Rolle.  Dabei hat auch das erlebte Verhalten der Eltern einen Einfluss darauf, wie das Körperbild von Kindern und Jugendlichen geprägt wird.

Als Kind werden die Weichen gelegt, wie wir unseren Körper später einmal sehen. Dies hat einen großen Einfluss auf dein ganzes Leben. Denn wie du deinen eigenen Körper siehst, beeinflusst, wie du ihn akzeptierst und wie Du dich verhältst.

Heute weiß ich, dass mich das definitiv geprägt hat, denn das Thema Gewicht und Aussehen begleitet mich seitdem sehr intensiv.

 

Bereits im jungen Teenageralter wurden Kalorien gezählt, es ging von einer Diät in die nächste. Shakes und Wunderpillen wurden getestet und an jedem hoffnungsvollen Ernährungskonzept habe ich mich festgehalten.

 

Warum??? Na, ich wollte dazugehören. Ich wollte mithalten und ich wollte Aufmerksamkeit, aber voll allem wollte ich einfach nicht negativ auffallen.

 

Hätte ich nicht irgendwann angefangen, mich wirklich damit auseinanderzusetzen, würde ich jetzt wahrscheinlich immer noch unglücklich in den Spiegel schauen, heimlich essen und mich bei jedem Gespräch, dass nur ansatzweise über das Thema Gewicht geht, ertappt fühlen.

 

Ich habe erkannt, nur wenn ich anfange, mich selbst wertzuschätzen und den Blick auf mich selbst ändere, dann werde ich auch das Spiegelbild sehen könne, dass ich mir schon so lange wünsche.

Wie viele Menschen sind unzufrieden mit ihrem Körper?

Bei meiner Recherche habe ich dazu noch eine interessante Studie entdeckt. Auch wenn ich nicht daran teilgenommen habe, bin ich mir sicher, dass auch ich mein subjektives Körperbild anders als mein objektives Bild eingestuft hätte.

Die Teilnehmer der Studie, sowohl Männer als auch Frauen, sollten Ihr Körperbild selbst ein werten.

Als Referenzwert wurde hier der BMI (Body-Mass-Index) herangezogen. Vierhundertsiebenundsiebzig Probanden (64,1 %) aller Befragten bewerteten ihren Gewichtsstatus und beantworteten die Frage:

„Denken Sie, dass Sie: untergewichtig, normalgewichtig, übergewichtig, fettleibig sind?“

 

Davon schätzten sich

  • 9,2 % als untergewichtig,
  • 40,9 % als normalgewichtig,
  • 35,6 % als übergewichtig und
  • 14,3 % als fettleibig ein.
Befragung_Körperbild_selbsteinschätzung

Nur 63,5 % der Befragten schätzten ihren eigenen Gewichtsstatus richtig ein.

  • Von den Normalgewichtigen schätzten sich 17,6 % als untergewichtig, 14,3 % als übergewichtig und 0,5 % als fettleibig
  • Von den Übergewichtigen stufen sich 1,4 % als untergewichtig, 30,8 % als normalgewichtig und 2,8 % als fettleibig
  • Unter den Fettleibigen stufen sich 2,6 % als normalgewichtig und 41,6 % als übergewichtig

Mehr als ein Drittel der Befragten schätzen also ihr eigenes Körperbild falsch ein.

 

Ich selbst hätte mich früher immer als übergewichtig eingestuft, da dass genau das war, was ich im Spiegel und an mir selbst wahrgenommen habe. Ich hatte mir selbst meinen Referenzwert anhand meiner Idealvorstellung gebildet.

 

Interessant ist auch, dass in der Gruppe der Probanden, die den eigenen Gewichtsstatus falsch einschätzten, Männer den Gewichtsstatus signifikant häufiger als Frauen unterschätzten.

 

In einem weiteren Fragen wurde die eigene Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper abgefragt. 

8,9 % der Befragten wollten eine größere/stärkere Figur haben, 65,7 % eine kleinere/schmälere und 25,4 % wollten Ihre Körperfigur behalten.

 

Nur gut ein Viertel der Befragten war also zufrieden mit ihrem Körper.

(Quelle: scientific reports)

Wie ist es bei dir? Wie würdest du dich selbst einschätzen und wie zufrieden bist du mit deinem Körper?

Je mehr ich mich damit beschäftigt haben, desto mehr erkannte ich, dass nicht nur ich lange Zeit unzufrieden mit meinem Körper war, sondern dass es noch immer ganz vielen anderen ebenfalls so geht.

 

Auch auf meinem Insta-Profil beschäftigte ich mich natürlich mit dem Thema Körperbild und Körperwahrnehmung (wenn Du mir noch nicht folgst, schau gerne vorbei 😉). Hier habe ich zwei Umfragen gemacht und die Ergebnisse haben meinen Eindruck und die Rechercheergebnisse noch einmal bestätigt.

Heute finde ich es fast erschreckend, wie wenig der Körper geschätzt wird und wie viele Menschen unzufrieden mit sich selbst sind.

 

Damals hat es mir zunächst ein beruhigendes Gefühl gegeben, denn vom Außenseiter habe ich auf einmal wieder dazugehört. Das ist aber natürlich nicht die Lösung, es hat mir aber zunächst den Freiraum gegeben, mich objektiv mit meiner Körperwahrnehmung und meinem Selbstbild auseinanderzusetzen.

Tust_du_dir_selbst_etwas_gutes

Meine weiteren Erfahrungen, Erkenntnisse und Aha-Momente werde ich in den nächsten Blogartikel noch vertiefen.

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Tipps, wenn Du mit deinem Körper unzufrieden bist

  • Wenn Du dich mit deinem Körperbild unwohl fühlst, ist es nichts schlimmes. Es ist ok! Erst wenn du anfängst, das zu akzeptieren, kannst du Stück für Stück daran arbeiten, es zu ändern.

 

  • Dein Körperbild und deine Wahrnehmung werden schon in der Kindheit geprägt. Häufig ist es uns gar nicht bewusst, welche Ideale in unseren Köpfen vorherrschen. Fang an deine Ideale zu hinterfragen?

 

  • Nicht alles ist schlecht und du musst jetzt auch nicht alles über den Haufen schmeißen. Fange damit an, in den nächsten Wochen darauf zu achten, was dir ein gutes Gefühl gibt und womit du zufrieden bist. Und ich meine damit nicht den kurzen Moment, indem du eine Tafelschokolade isst. Sondern achte auch auf die Konsequenzen im Umgang mit deinem Körper. Du tust etwas und wie fühlt es sich dann an. Nicht nur in dem Moment, sondern vielleicht auch am Abend und in der Woche danach.

 

  • Vermeide Pauschalaussagen und mache Aussagen und Gedanken konkret. „Alles ist schlecht“ – Ist wirklich alles schlecht? Oder ist vielleicht heute der Tag einfach nicht gut gestartet, weil vielleicht schon am Morgen die Kaffeetasse runtergefallen ist und du deswegen zu spät ins Büro gekommen bist. Achte auf Wörter wie immer, alle/alles, nie, jede(r)/jedes, andere.

Wenn Du weitere Tipps haben möchtest oder deinen Gedanken und Wahrnehmungen Luft machen möchtest, kann ich dir meinen digitalen Frauenkreis empfehlen. Hier gibt es kein richtig oder falsch, „Du bist gut so, wie du bist“. Einmal im Monat tauschen wir uns darüber aus, was uns gerade beschäftig, verunsichert oder auch Selbstzweifel auslöst. Schau gerne einmal vorbei. Melde dich gleich an und sei dabei, klicke hier.

(Fotos von Andrea Piacquadio; Instagram-Storys: Katha_Spiegeldich)

InsFoto von Andrea Piacquadio: https://www.pexels.com/de-de/foto/person-frau-auto-fahrzeug-3986964/

Foto von Andrea Piacquadio: https://www.pexels.com/de-de/foto/person-frau-auto-fahrzeug-3986964/

BONUS: Was sagt die Expertin Marie Kessel

Im Vorfeld zur Veröffentlichung des Blogartikels, über die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, konnte ich mit Marie Kessel (Abnehmcoach für Frauen mit Schilddrüsenunterfunktion) sprechen. Sie hat mir noch einmal spannende Einblicke in ihre tägliche Arbeit und persönlichen Erfahrungen gegeben.
 
Marie ist Anlaufstelle für viele Frauen, die bereits einiges versucht haben, um langfristig gesund abzunehmen. Ihre Kundinnen sind dabei nicht darauf fixiert, eine bestimmte Zahl auf der Waage zu erreichen, vielmehr ist es ihr sehnlichster Wunsch, endlich wieder schmerzfrei (z. B. ohne Bauchkrämpfe) ihren Alltag zu erleben.
 
Sie möchten wieder fit in den Tag starten, die Energie im Tagesverlauf behalten und sich mit ihrem Körper wohlfühlen. Ein paar Kilo abnehmen steht da meist an zweiter Stelle, denn zunächst steht die Beschwerdefreiheit im Fokus.
Abnehmcoach für Frauen mit Schilddrüsenunterfunktion
Marie Kessel - Abnehmcoach für Frauen mit Schilddrüsenunterfunktion
Aus den Erfahrungen mit ihren Kundinnen, aber auch durch ihren persönlichen Weg, weiß Marie, wie schnell negative Gedanken über sich selbst im Kopf sind: „Wir laufen an einem Spiegel vorbei und schon sind die Gedanken da ‚was habe ich wieder für einen dicken Po‘, ‚oh Gott, mein Bauch‘„.
 
Marie beschreibt diese Gedanken mit Milligedanken, die wahnsinnig schnell und über den ganzen Tag verteilt uns immer ins Gedächtnis kommen: „Sie sorgen dafür, dass wir den ganzen Tag größtenteils schlecht über uns reden.“
 
Sie betont die Kraft dieser oft unterbewussten Gedanken:

„Das sind so kleine Milligedanken, die aber so wahnsinnig große Auswirkungen darauf haben, wie wir uns unterbewusst einfach wahrnehmen, wie wir uns sehen und uns fühlen, wenn wir in den Spiegel blicken.“

 

Marie hat natürlich auch noch einen Tipp für uns: „Macht bewusst Social Media Pausen“

Durch die Selbstständigkeit ist Marie viel auf den Social Media Kanälen unterwegs und weiß, wie bedrückend das ständige Vergleichen mit den perfekt bearbeiteten Bildern ist. Sie betont, dass vor allem Instagram viel „sein & schein“ ist und in den letzten Jahren immer mehr zunimmt. Daher nimmt sie sich immer wieder selbst bewusst Social Media pausen und merk häufig erst hinterher, wie gut ihr das tut. Probiere es also gerne einmal aus und lass es mich gerne wissen, wie es bei dir war (Mail an feedback@spiegeldich-coaching.de).

 

Du willst mehr über Marie wissen, dann schau gerne einmal hier vorbei.

Es gibt hierzu bereits auch wissenschaftliche Befunde, welche Auswirkungen die Social Media Kanäle auf unsere Körperwahrnehmung haben. Dies werde ich in einem weiteren Blog-Artikel aufbereiten, denn es ist hochinteressant! Wenn Du keinen Blogartikel mehr verpassen möchtest, trag dich gleich hier in meinem Newsletter ein.

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